Wie die Wikinger – nur andersrum

Und plötzlich war es da, das ersehnte Wetterfenster, das uns über die Nordsee rüber zur Norwegischen Küste bringen sollte. 48 Stunden bei einem Schnitt von 5 Knoten, das war die Kalkulation.
Also zweimal Nachtsegeln hintereinander, vorbei an Fischerbooten, Bohrinseln und Containerschiffen. Vorkochen, weg stauen, Wachplan überlegen, alles war getan, als wir morgens um 10 aus der Bucht von Stronsay hinaus aufs offene Meer ziehen.
Die ersten zwei Stunden noch angenehmes Segeln bei 3 Bft schläft der Wind erst mal ein. War auch so prognostiziert, also erst mal 6 Stunden motoren, dann setzt allmählich der erhoffte Nordwind ein, der und auf Halbwindkurs rüber tragen sollte.
Die erste Nacht dann konstant 4 bis 5 Windstärken, eine sternenklare Nacht, nach mehreren Tagen Nebel eine echte Wohltat und auch praktisch, denn der Mond geht erst um 5 Uhr morgens auf, es wäre ansonsten nicht viel zu sehen gewesen.
Am zweiten Tag passieren wir dann in gebührendem Abstand die ersten Nordsee.Ölfelder, die Bohrtürme Kathedralen des fossilen Zeitalters.
Die zweite Nacht präsentiert sich ganz anders, der Wind pendelt sich bei einer Vier ein, dafür ist es aber bewölkt und inzwischen 2 Meter Welle am Start. Ein komisches Gefühl, an der Pinne zu sitzen und fast nichts zu sehen, Gedanken an den Film “All is lost” mit Robert Redford kommen auf.
Am frühen Morgen ist dann die Küste Norwegens zu sehen, um 10 Uhr lassen wir in einer wunderschönen Bucht den Anker fallen, Zeit für ein Anlegerbier und einen ausgedehnten Mittagsschlaf.
Stavanger ist das Dallas Norwegens, hier dreht sich alles ums Öl, denn das ist er Stoff, der die Nachfahren der Wikinger
Episode 22 von “Die Bootschaft” ist online, hier entlang bitte:
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