SOS – die Retter auf See

Segeln macht Spaß, solange nichts aus dem Ruder läuft. Wenn sich die Natur dann plötzlih gegen einen wendet, sieht die Sache gleich ganz anders aus. Im Extremfall ist man dann auf Hilfe angewiesen, Hilfe von Profis.
Bei uns leistet das die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die meisten Aktiven machen das im Ehrenamt. Das ist sensationell, wer schon mal in einer brenzligen Situation war, geht zukünftig nicht mehr achtlos an den Spendendosen in Form von Rettungsbooten vorbei.
Auch die Briten haben ein gut organisiertes Seenotrettungssystem, auch hier läuft nichts ohne den ehrenamtlichen Einsatz der Mitstreiter. Auf unserer Reise rund um England sind wir immer wieder den Booten und den Menschen begegnet, die im Ernstfall dann für einen da sind.
Auf Rathlin Island lag plötzlich ein Rettungsboot gegenüber von der Crusader am Steg. Es stellte sich heraus, das es sich um einen Rettungsboot_Oldtimer handelte, das bei Hafenfesten und anderen Gelegenheiten Geld in Form von Spenden für die RNLI, die Royal National Lifeboat Institution, aufzutreiben soll.

Der Skipper zeigte mir voller Stolz das gute alte Boot, die Luken zum Safety-Room, der Kapsel, die als letzter Rückzugsort dient, wenn nichts mehr geht, die Türen haben einen ähnlichen Mechanismus wie die Türen eines Tresores.
Auf den Orkneys hatte ich dann mehrere ganz besondere Begegnungen, alles begann mit einem Besuch des Lifeboat-Museums auf Hoy. Hier bekam ich einen Einblick, mit wieviel Aufopferungswillen die Freiwilligen als Lebensretter zu Werk gehen.
1969 kam es im zu einem tragischen Unglück, als das hier zuständige Rettungsboot, die „TGB“ von dem Frachter „Irene“ zur Hilfe gerufen wurde. Das Boot kenterte, die 8-köpfige Crew verlor ihr Leben. Und der Ort Brims, wo alle Besatzungsmitglieder gelebt hatten, gleichzeitig einen erheblichen Teil seiner Arbeitskraft.
Im Longhope Lifeboat-Museum ist die Tragödie sehr eindrücklich und persönlich dokumentiert, und der Steuermann des heutigen Rettungsbootes, Kevin Kirkpatrick, war drei Jahre alt, als 1969 sein Vater, Großvater und Onkel in dem tragischen Einsatz ihr Leben verloren.