Orkneys – wilde Schönheit in grün

Ankern in Scapa Flow, im Hafen von Stromness, die Bucht von Longhope
In Schottland kann man die vier Jahreszeiten an einem Tag erleben, auf den Orkneys in einer Stunde. Im Winter ist die Insel an 15 von 30 Tagen sturmumtost, im Sommer sind es nur 2 pro Monat, klingt gleich viel kuscheliger.
Zwischen den Inseln schiebt die Tide mit bis zu 5 Knoten und zwischen den Orkneys und dem schottischen Festland lauert der Pentland Firth, mit Strömungen von bis zu 16 Knoten.

Auch die Inselbewohner bemühen sich, ihr kulturelles Erbe zu bewahren, so waren bis in die 60er Jahre Segelboote im Einsatz, um Waren zwischen den 24 bewohnten Eilanden zu transportieren, dann kamen die Fähren. DIe Yole-Boote verrotteten, inzwischen schippert man zur Gaudi die Jugend durch den Hafen, um das Interesse an den schnittigen Wikingerbooten zu wecken.

Das Meer zeigt sich mal sanft und glatt, mal wild und unbändig, in den vielen Sunden spielen sich bei den richtigen Bedingungen wahre Naturschauspiele ab, das Wasser ist hier genauso wechselhaft wie das Wetter.

1919 versenkte sich in Scapa Flow, einer durch mehrere der Orkneyinseln gebildeten Lagune die gesamte hier festgesetzte deutsche Kriegsmarine selbst, in der irrigen Annahme, am nächsten Tag würde der Versailler Vertrag von de deutschen Verhandlungsführern abgelehnt werden und damit wertvolles Kriegsmaterial sofort in britische Hände fallen.
Die gesunkenen deutschen Schiffe sind inzwischen ein begehrter Rohstoff, denn als dieser Stahl gegossen wurde, waren die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki noch nicht gezündet, seitdem ist Stahl mit strahlenden Nukliden verschmutzt.

Will man bespielsweise hochsensible Strahlungsmesssonden bauen, ist man zwingend auf den vor 1945 hergestellten Stahl angewiesen.

Überall auf den Orkneys stehen Stonehenge-ähnliche Kreisformationen aus riesigen Felsblöcken, außerdem finden sich hier die besterhaltenen Steinzeitsiedlungen Europas. Nirgendwo kann man offensichtlich so viel über das Neolithikum lernen wie im hohen Norden Schottlands.

Episode 20 von “Die Bootschaft” ist am Start, inklusive Interview mit dem Archäologen Mike Copper, der auf Steinszeitgesllschaften spzialisiert ist und dem Yole-Segelbootbesitzer Maurice Davison, der das Erbe der Wikinger am Leben erhalten möchte.