In Penzance ist Ina von Bord gegangen, dann ging es Rund Lands End, bei besten Bedingungen, Windstärke 4-5. Danach wie immer 60 Seemeilen gegenan bis nach Padstow, der einzige Hafen weit und breit an der Nordseite Cornwalls. Ein kleiner aber feiner Hafen direkt an der Flußmündung des Camel, eines klassischen Ästuar (trichterförmige Flussmündung, die Gezeiten ausgesetzt ist : Ende Belehrungsphase).
Wir erwarteten bei Niedrigwasser eine triste Schlicklandschaft, wir bekamen aber feinsten Sand. Kannten wir so auch noch nicht.
In Padstow kam dann Claus an Bord, dem wir zur Begrüßung einen klassischen englischen Männerchor organsisiert haben, der im Hafen ein Ständchen gab. 20 ältere Herren, alle ausgestattet mit großartigen Humor, in der ersten Reihe ein perfektes Bernie Ecclestone Double, großartig.
Am nächsten Tag dann ein klassischer Motortag, wir wollen rüber über den Bristol Channel nach Milford Haven. Klingt langweilig, war aber tatsächlich großartig, 13 Stunden lief die Maschine, aber gefühlt fast genauso lange begleiteten uns Delphine. In ganzen Rotten zogen sie durch den Channel, wechselten plötzlich den Kurs, steuerten auf uns zu, machten es sich im Kielwasser bequem und begleiteten uns über lange Strecken. So viele Delphine habe ich noch nie erlebt, das war grandios und Shaun, ein Ire, den wir später trafen, bestätigte das nochmal.
In Milford Haven finden wir eine großartige Ankerbucht, still und idyllisch und in weiter Ferne schimmern die Industrieanlagen einer riesigen Raffinerie am Horizont. Unser Anker macht eine gute Figur, wir schlafen prächtig.
Am nächsten Tag dann ein perfekter Segelschlag rüber nach Irland, 70 Seemeilen ohne ein einziges Manöver, alles bei schönstem Sonnenschein. Kilmore Quay ist unsere erste Station auf der grünen Insel, hier müssen wir 2 Tage warten, weil ein Starkwindfeld die Weiterfahrt nach Norden unmöglich macht.
Und hier haben wir unsere Gesamtplanung auch nochmal durchgezirkelt, denn wir wussten nicht, ob wir überhaupt noch genug Zeit für unseren ursprünglichen Plan haben.
Episode 16 ist fertig und da geht es unter anderem darum, ob wir es mit einer abgespeckten Variante vielleicht doch noch rum schaffen , also Irische See statt irischer Westküste und Kaledonischer Kanal statt Hybriden, alles besser, als wohl möglich wieder den Rückweg durch den Kanal antreten zu müssen.
So ist Segeln, man braucht immer einen Plan B wie Kollege Krusekopf schon zu sagen pflegte, bleibt dran, Ahoi, Micha