Warum ist Segeln das non plus ultra für mich?

Schon mal drüber nachgedacht, warum segele ich gerne? Klar, in der Natur sein, die Elemente erleben, die Freiheit auf dem Wasser. Aber wenn ich ganz tief in mich rein höre, dann merke ich, da ist mehr, durch das Segeln wird etwas ganz grundsätzliches getriggert.
Was das genau ist, habe ich mit dem Psychotherapeuten Udo Engler besprochen. Das dahinter liegende Prinzip nennt sich Selbstwirksamtkeits-Erfahrung, und die kann unglaublich befriedigend sein.
Unter Selbstwirksamkeit versteht die kognitive Psychologie die Überzeugung einer Person, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Und nirgendwo ist das so direkt zu erfahren wie auf einem Boot.
Wenn du deine Segelleidenschaft fundiert erklären willst, Episode 35 von “Die Bootschaft” ist

Segeln war Freiheit – bis die Mauer kam

Segeln ist das Leben im Moment. Aber segeln kann auch den Blick in die Vergangenheit verändern. Anhand der Entwicklung von Segelschiffen lassen sich geschichtliche Vorgänge besser verstehen, kulturelle Entwicklung besser einschätzen, und die Handlungsspielräume der damals Mächtigen besser einordnen.
Auch die Geschichte Deutschlands Ist vom Segelboot aus betrachtet hochspannend. In der DDR spielte der Segelsport eine wichtige Rolle, sowohl als Freizeitgestaltung als auch als Medaillen-Lieferant.

In den Anfängen hatten die Deutschen Demokratischen Segler viel mit Material Beschaffungsprobleme zu kämpfen, so wurde gerne auch mal eine ausgemusterte Kegelbahn abgebaut und die Holzbohlen in ein Schiffsrumpf verwandelt. Die Oberen merkten ziemlich schnell, das im Leistungssegeln Ruhm und Ehre zu holen waren weshalb der gesamte Segel Sportbereich nach russischem Vorbild durchstrukturiert und ein Betriebssportgruppen angekoppelt wurde.
Und wo Ruhm und Ehre zu holen waren, da war die Stasi nicht weit weg. Erich Mielke und seinen Apparat durchleuchteten die Gewohnheiten der ambitionierten Segler ganz genau.

Andre Keil war beim Mauerfall 22, hatte da schon 16 Jahre Segeln hinter sich. 2006 hat er dann das Buch „Die Geschichte des DDR-Segelsportes“ geschrieben, die verschiedenen Facetten des Segelns hinter dem Eisernen Vorhang kenntnisreich und sehr unterhaltsam zusammengefasst.

Brand, Diebstahl, Versicherungsfall

Winterlager ist Mist, traurig aufgebockt steht das Boot da. Im Idealfall: es kann natürlich auch alles noch viel schlimmer kommen, wenn z.b. die Halle abbrennt, oder jemand unsachgemäß Farbe versprüht, die sich auch auf deinem Rumpf niederschlägt. Oder wenn das Winterlager deines Vereins von Dieben heimgesucht wird, und das gute, teure Werkzeug, das auf deinem Boot gelagert war, auch verschwunden ist.
Dafür haftet die Kasko im Normalfall nicht, denn der Schwingschleifer und die Bohrmaschine gehören ja schließlich nicht zum Boot.
Auch sehr beliebt: das Boot einfach im Wasser lassen, machen viele Niederländer schließlich auch so. Aber was passiert, wenn plötzlich doch ein Kälteeinbruch kommt, und das Boot allmählich von den Eismassen zusammengeschoben wird. Wer zahlt dann eigentlich, und welche Versicherung brauche ich für diesen Fall?
Und auch wenn die Saison wieder losgeht, lauern weitere Stolpersteine, auch beim Wassern kann einiges schief gehen.
Das Winterlager aus juristischer Sicht habe ich mit dem Rechtsanwalt Ben Tanis, spezialisiert auf Wassersportrecht, besprochen.

Nur mit dem Wind, so wie Greta!

Segeln, Fortbewegung nur mit Hilfe des Windes! Klar, das ist ökologisch, total einwandfrei, weniger CO2-Foodprint geht nicht. Schließlich ist ja auch Greta Thunberg mit dem Segelboot nach Amerika rüber geschippert, um dort an einer Klima-Konferenz teilzunehmen. Und wollte damit auch ein Beispiel zu geben.
Aber ganz so einfach ist es dann eben doch nicht. Zum Chartertörn fliegen wir, Greta hat viel zeit, die andere Menschen nicht haben, das Boot braucht jedes Jahr einen neuen Antifouling-Anstrich, und was machen wir eigentlich mit alten Segeln, die schmeißen wir dann irgendwann eben auch weg.
Wie öko ist Segeln wirklich? Dieser Frage ist der Profisegler, Buchautor, und Freund des Segel-Podcastes “Die Botschaft” in seinem neuen Buch Einfach segeln” nachgegangen. im kommenden Jahr wird es erscheinen und behandelt in einem Kapitel genau diese Frage.
Wie lässt sich ein Rumpf recyceln,gibt es vernünftige Alternativen zum Schiffsdiesel als Antrieb, Und aus welchem Material sollten eigentlich der Nachhaltigkeit wegen meine Segel sein?

Außerdem auf radiolabor.com jetzt wegen der großen Nachfrage: der gesamte GPS-Track unserer Segelreise Rund England 2019, Guckst du hier:
https://radiolabor.com/2019/12/07/eine-reise-als-gps-track/

Wintersegelantidepressivum!

Der Eissegler, das ist eine gelungene Mischung aus Skifahrer und Segler. Menschen, die gerne in Overalls der Deutschen Luftwaffe unterwegs sind.
Es gibt aber auch große Unterschiede, zum Beispiel beim Start, in der Mitte ist der begehrteste Platz dann geht es abwechselnd links und rechts immer weiter nach außen.
Absolutes magisches Wissen rankt sich rund um die Kufe, verschiedene Stahlsorten, unterschiedliche Schliffwinkel und gerader Schnitt. Kufen schleifen darf man übrigens nur im Winter. Nur in kühler Umgebung ist ein gelungener Schliff möglich.
Zu weit nördlich ist übrigens auch Mist, weil im hohen Norden schneit es zu viel, und Schnee auf dem Eis.
Die Profi-Eissegler haben übrigens einen Eisscout, der quer durch Europa fährt und guckt, wo es optimales Eis für anstehende Wettkämpfe gibt. Es wird immer erst sehr kurzfristig entschieden, wo der nächste Lauf stattfindet.
Alles übers Eissegeln mit Walter Kölbl, Präsident des Österreichischen Eissegler-Verbandes, er ist gleich die erste Person in diesem toll gemachten Eissegelvideo:

https://www.youtube.com/watch?v=hqw1SDrsfEU

Wassergrundstück mit Seeblick

Viele von uns haben schon davon geträumt, warum nicht einfach mal die Welt hinter sich lassen und einfach nur noch auf einem Boot leben. Aber wirklich durchziehen tun es nur die wenigsten von uns, zu groß scheint die Hürde zu sein, seine eigenen vier Wände an Land aufzugeben. außer Nicole, die ist toll!
Nicole segelt, seit sie Teenie war (erst Ostsee, dann Nordsee, später Hamburger Alster).
Seit zehn Jahren ist Sardinien ihre zweite Heimat, und seit 2017 lebt sie auf einem eigenen Boot, einer kleinen 9-Meter-Yacht.
Geboren mitten in Schleswig-Holstein macht ihr auch der raue sardische Winter nichts aus, den in ihrer alten Heimat ist Regen erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen und Wind, wenn die Schafe keine Locken mehr haben. Die Liebe zur alten Heimat ist geblieben und unendlich.
Nicole hat mir erklärt, was man durch das Leben und Wohnen ausschließlich auf einem Boot alles lernen kann, ein sehr interessantes Gespräch mit einem Menschen mit positiver Ausstrahlung das hat wirklich Spaß gemacht.
Und natürlich hat Nicole auch noch ein paar Tipps dagelassen, welche Reviere man rund um Sardinien als Segler auf gar keinen Fall verpassen darf!
Und wer mehr über sie wissen will, hier entlang bitte:
www.pecora-nera.eu
www.segelrevier-sardinien.de

Wenn Segeln zum Fliegen wird

Lachst Du dich manchmal auch schlapp? Über die Jugend, die nur noch auf ihr Handy starrt, und dabei gerne auch mal gegen einen Laternenpfahl läuft? Dann habe ich jetzt schlechte Nachrichten für dich! Auf dem Segelboot ist es vielleicht gar nicht so viel anders. da starren wir nämlich auf unser GPS-System mit dem wir so mühelos navigieren können. Könnte es also sein, dass wir gar nicht so weit entfernt sind von der Generation Handy? Eine Wissenschaftsstudie hat genau das untersucht. Nimmt unser räumliches Vorstellungsvermögen ab, je mehr wir GPS-Tracking und elektronische Karten in Anspruch nehmen?

Außerdem: Segeln – nur fliegen ist schöner. Ist jetzt aber zusammen zu haben, wenn das Boot nämlich dank Foiling abhebt. Warum die Geschichte des Foiling 80 Jahre lang eine des Scheiterns war, und unter welchen absurden Bedingungen dann das Schweben über dem Wasser den Americas Cup revolutionierte, das erfahrt ihr in Episode #029 von “Die Bootschaft”.

Wirbelstürme in Europa

Anfang Oktober haben sich nicht nur Meteorologen die Augen gerieben, eine Hurricane der Kategorie 5 raste an den Azorenen vorbei und nahm dann Kurs auf Irland. Immer häufiger scheinen Wirbelstürme nicht genau zu wissen, wo sie eigentlich hingehören, Und gucken sich stattdessen Mal Europa an.
Was dahintersteckt, das habe ich mit dem Meteorologen Meeno Schrader besprochen.
Außerdem diese Woche in “Die Bootschaft” Wie fühlt sich eigentlich ein Liegeplatz bei unseren netten Nachbarn, den Polen, an. Kurze Wege auf die Ostsee sind schon mal ein dicker Pluspunkt, aber es gibt mit Sicherheit auch noch andere Vorteile. Botschaft-Hörer Matthias sein Boot in der Nähe von Stettin, und mir ein paar Einblicke in das Hafenparadies jenseits der Grenze gegeben.
Und dann fängt jetzt ja auch noch die traurige Jahreszeit an, viele Boote sind bereits aus dem Wasser gehoben, und liegen friedlich im Winterlager. Da hat man dann endlich mal Zeit, sich anzugucken, was man mit Segeln noch so alles anstellen kann.

Haftpflicht für mein Boot

Eine Seefahrt die ist lustig – doch wenn etwas passiert, kann es für Frei­zeit­kapitäne schnell teuer werden, wenn sie keinen ausreichenden Versicherungs­schutz haben.
Wer sich ein Auto kauft, muss eine Kfz-Haft­pflicht­versicherung abschließen. Bei Booten ist der Schutz dagegen nicht zwingend vorgeschrieben, anders zum Beispiel als in Italien oder Spanien und der Schweiz.
Die private Haft­pflicht­versicherung reicht oft nicht, mit dem auf Wassersportrecht spezialisierten Anwalt Ben Tanis aus Kiel gehe ich in dieser Folge durch, was auf dem Wasser Sinn macht und worauf man achten sollte.

Wenn die Finger anfangen rechteckig zu werden

Wenn die Finger anfangen rechteckig zu werden
Schwielige Hände vom Transportsegeln

Segeln ist nicht nur Spaß mit Sundowner in der Hand, sondern war früher mal ein das Transportmittel der Wahl, und es gibt Leute, die wollen genau das wieder erreichen, Lasten nur mit dem Wind befördern, Martin ist einer von Ihnen und von ihm habe ich mir erklären lassen, wie der Transport mit einem Segelboot funktioniert, wo die Tücken liegen und ob sich das Ganze überhaupt lohnt.

Dann gibt es Nachschub in Sachen “Mayday, Mayday, Mayday.” Wir machen alle Fehler auf dem Wasser, Matthias hat mir seine Geschichte erzählt. Dafür haben wir uns in einem Park im Prenzlauer Berg getroffen, und der bezirk hat sich mal wieder von seiner besten Seite gezeigt, im Hintergrund schreit ein Kind herzergreifend, die Hubschrauber-Eltern wirkten leicht überfordert, aber immerhin, dem zukünftigen rentenzahler ist nichts passiert, ein klassischer, totaler Meltdown hat noch niemandem geschadet, ganz anders war es für Matthias, als er in Dänemark mit dem Boot unterwegs war und eine gelbe Tonne eine nicht unwesentliche Rolle spielte