Zwei sehr unterschiedliche Segeltage
Enspurt – vor dem Törn ist nach dem Einräumen
Was haben eine Ankerkette und ein Schnürsenkel gemeinsam? Ganz, einfach; die Wichtigkeit der Länge. Die muss passen, sonst geht der Schuh nicht zu.
Für unser Boot habe ich 50 Meter Ankerkette bestellt, bis ca. 10 Meter Wassertiefe ist man damit ganz gut aufgestellt und mehr passt auch nicht in den Ankerkasten. Und was wurde geliefert? Sagen wir mal so, ich war erstmal einigermaßen sprachlos. Dann habe ich versucht, den Kettenlieferant zu kontaktieren, ohne Erfolg. Aber immerhin, ich habe ja ein 14-Tägiges Rückgaberecht. Das ganze Kettendrama in der 10. Episode von “Die Bootschaft”, quasi Jubiläumsausgabe.
Langweilig – welche Segelbücher musst du dabei haben!?
Die Reise nach innen, die uns die Zeit auf dem Wasser ermöglicht.
Recht voraus!
Wenn Paragraphen eine Welle machen
Der Wendepunkt – die Bootsübergabe
Ab jetzt ist unser Projekt real!
Es schwimmt – die Bootsübergabe
Gebrauchtwagenkauf nix dagegen
Es ist wohl der Tag, an den sich jeder Bootsbesitzer sehr gut zurückerinnern kann. Der Tag, an dem man sein erstes Boot übergeben bekommt. Für uns war es am Osterwochenende soweit. Um vier Uhr morgens packten wir Beiboot, Werkzeug, Seile, Küchenutensilien ein und fuhren Richtung Fehmarn, wo um 10 Uhr das Einkranen der Crusader eingetaktet war. Um 9:35, nach gefühlten 250 Kilometern Autobahnbaustelle, fuhren wir dann auf den Hof des Winterlagers, konnten gerade noch einen Blick auf den Mast werfen, den wir im Winter nicht zu sehen bekommen hatten, da wurde das Boot auch schon mit einem Trecker Richtung Hafen gezogen.
Auch hier ging alles fix und professionell, schnell noch die Stellen nachgepinselt, wo der neue Antifouling-Anstrich wegen der Bootsbockauflagen noch fehlte, und schon konnten wir uns von der Schwimmfähigkeit unserer Neuerwerbung überzeugen.
Der Vorbesitzer stellte dann noch gemeinsam mit uns den Mast, die Segel wurden angeschlagen und dann ging es schon raus auf den Fehmarnsund zu einem Probeschlag. eine schwache Drei zeigte uns eines; die Beneteau First 30 holt aus wenig Wind alles raus, lässt sich über die Pinne sehr direkt und akkurat steuern, alles funktionierte auf Anhieb: Motor, Besegelung, Heizung, Kühlschrank, Funkgerät.
So konnten wir uns schnell von der vorsichtigen Haltung verabschieden, die ein Gebrauchtbootkauf erst mal mit sich bringt, wir hatten offenbar von Anfang an das richtige Bauchgefühl gehabt, waren uns von Anfang an eigentlich sicher, dass die Crusader das Richtige für uns ist.
Mal sehen, was wir in zwei Monaten darüber denken
Segelt unser Boot gut?
Was haben andere für Erfahrungen mit der Beneteau First 30 gemacht?
Windy Blindy
Augen auf beim App-Verlauf
Wer weiß, vielleicht bin ich ja der einzige Depp, aber ich dachte tatsächlich zwei Jahre lang, ich hätte die einzig wahre, gute Windy App auf meinem Tablet installiert, von der alle immer schwärmen, heißt ja schließlich auch so. Dann bin ich über diese sehr gute Einführung von Yacht.de auf YouTube gestolpert.
Und da ist dann der Groschen bei mir gefallen und ich habe endlich kapiert, dass es zwei Apps gibt, die zwar zum Verwechseln ähnlich benannt aber doch sehr unterschiedlich sind. Die mit dem blauen Logo, und die mit dem roten. Die Rote arbeitet mit vier verschiedenen Wettermodellen, kann angepasst werden, wie man es braucht und ist kostenlos.
Die Blaue hat eine kostenpflichtige Pro-Variante, wo dann auch vier Wettermodelle zur Verfügung stehen. Das spricht erst mal für Rot, allerdings hat Blau Tideninformationen zu bieten, schon in der Grundvariante, auch nicht schlecht.
Die Rote punktet dafür mit so vielen Ebenen, das man sich da erst mal orientieren muss. Wolken, Strömung, Wellengang, Wassertemperatur Windverhältnisse in verschiedenen Höhen, alles kein Problem. So kann man unterwegs einfach mal prüfen, ob beim Jetstream noch alles im grünen Bereich ist. Also im App-Store eurer Wahl nicht nur „windy“ eingeben, und dann in einer einzigen Bewegung den Install-Button drücken, und nie mehr drüber nachdenken, so wie ich!
Besser ist, ihr installiert einfach mal beide und beurteilt am Ende selbst, welche für eure Bedürfnisse besser geeignet ist😮
Das Float-Magazin hat übrigens einen guten Artikel geschrieben, in dem verschiedenen Wetter-Apps auf den Zahn gefühlt wird, da sind nicht nur die üblichen Platzhirsche am Start, guckst du hier: https://floatmagazin.de/dinge/apps-an-bord-teil-2-wetter-apps/
Ich reise in einer Nussschale …
… was nehme ich mit?
Mit einem kleinen Boot eine große Reise machen, das stellt vor besondere Herausforderungen. Was sollte man unbedingt mitnehmen, was bleibt lieber an Land? Ich hole mir Rat bei Stefan Züst, der mit kleinen Booten schon bis in den hohen Norden gesegelt ist, und der uns mit unserem “Joghurtbecher” wertvolle Tipps gibt, obwohl er von ganzem Herzen Holzbootbauer auf der Schweizer Seite des Bodensees ist.
Podcast – Wieso? Weshalb? Warum?
Ein Podcast rund ums Segeln, schön und gut, aber warum ausgerechnet dieses Format?
Ganz einfach! Ein Podcast ist was ganz anderes als eine Sendung im Radio oder im Fernsehen. Der Macher, in diesem Fall ich, kann jede einzelne Episode genau so gestalten, wie er es wünscht. Keine Redaktion, keine Abnahmen, kein Blatt vor dem Mund, alles wird genauso veröffentlicht, wie es gerade in dem Moment entstanden ist.
Und das hört man dann auch. Podcasts sind im Idealfall wie ein Gespräch zwischen Menschen, dem man einfach zuhört, lauscht, das schafft eine Nähe, die mit klassischen Medien nicht zu erreichen ist. Nicht falsch verstehen, die haben ganz klar ihre Daseinsberechtigung, aber ein Podcast ist in seiner Unmittelbarkeit was ganz anderes. Und er ist im Handling viel praktischer als alles andere. Einen Podcast kann man nämlich abonnieren, das macht man über eine Podcast-App oder in einem Mediaplayer (bspw. itunes), der auch ein Podcast-Fach hat. Da gibt man als Suchbegriff einfach “Bootschaft” ein, dann taucht mein Machwerk sofort auf, dann einfach “abonnieren” klicken, und sobald eine neue Folge verfügbar ist, kriegt man dazu einen Hinweis. oft kann man die Folge auch gleich automatisiert runterladen und sich dann zuhause oder unterwegs anhören. Deshalb empfehle ich auch eine App fürs Smartphone, das hat man immer dabei und kann dann die Zeit mit Dingen verbringen, die mich wirklich interessieren.
Ganz nebenbei entdeckt man auf diese Art und Weise, dass es wirklich sehr, sehr viel gute Podcasts gibt, die sich mit wirklich allem beschäftigen, was man sich so ausdenken kann. Und die, die einem nicht gefallen, muss man ja nicht abonnieren.
Und noch einfacher geht es, wenn man einfach den Subscribe-Button drückt.